Der Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation hat in der vergangenen Sitzung zum Thema „Fachkräftesicherung in der Metropole Ruhr“ diskutiert. Dabei wurde ein neues Format ausprobiert: erstmals fand im Anschluss an kurze Inputvorträge von Expert*innen eine Diskussion zwischen diesen und den Ausschussmitgliedern statt, die sich an einigen Leitfragen orientierte.
Eingeladen waren Dr. Katja Fox von der Industrie- und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet, Dr. Frank Bruxmeier von der Kreishandwerkerschaft Duisburg, Prof. Dr. Tatjana Oberdörster von der Westfälischen Hochschule und Barbara Molitor vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW.
Nach der Vorstellung aktueller Zahlen zur Situation im Ruhrgebiet wurde intensiv über Ursachen, aber auch Lösungsansätze gesprochen. Ein zentrales Problem sei, dass viele Auszubildene ihre Ausbildung abbrechen. Dazu regten die Ausschussmitglieder an, die Azubis zu befragen, warum sie die Ausbildungsstelle verließen. Eine Idee des Regionaldirektors Garrelt Duin war, dass wir uns stärker dafür einsetzen müssen, dass es in der Metropole Ruhr Wohnheime für Azubis gibt, die auch mit geringen Ausbildungsvergütungen bezahlbar sind.
Prof. Oberdörster betonte, dass wir im Ruhrgebiet nicht nur Fachkräfte und insbesondere Akademiker*innen, sondern tatsächlich auch Menschen mit einem geringeren Bildungsgrad benötigen. Dr. Bruxmeier ergänzte, dass das Handwerk auch explizit junge Menschen ohne Schulabschluss suche, denn alle würden gebraucht. Dr. Fox unterstützte diese These, sie stellte fest, dass wir einen generellen Arbeitskräftemangel haben. Es muss darum gehen, die vorhandenen Potenziale zu erkennen und zu heben.
Für uns GRÜNE steht fest, dass wir alle Menschen brauchen, ob jung oder älter, ob mit einem akademischen Grad oder ohne Schulabschluss. Wir müssen im Ruhrgebiet allen Menschen eine Chance geben, denn das ist zum Vorteil von allen. Den Arbeitskräftemangel müssen wir auch mit weiteren Maßnahmen wie einer guten Infrastruktur beim ÖPNV und der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bekämpfen.
Allen in der Runde war klar, dass die Metropole Ruhr für ihre zukünftige Entwicklung mehr Arbeitskräfte benötigt – sowohl aus dem Ausland als auch durch bessere Rahmenbedingungen für Menschen, die schon im Ruhrgebiet leben. Dazu braucht es mehr Mittel für das Bildungssystem und für eine gute Infrastruktur. Themen, die uns im Weiteren und auch in anderen Ausschüssen noch intensiv beschäftigen werden.