Abwanderung von Hochschulabsolvent*innen aus der Metropole Ruhr
Wenn sich das Ruhrgebiet den Herausforderungen der Zukunft stellen will, dann braucht es gut ausgebildete Fachkräfte.
Mit einer der dichtesten Hochschullandschaften Europas lockt unsere Region junge Menschen aus der ganzen Bundesrepublik an. Hier können sie an insgesamt 22 Hochschulen zwischen 400 verschiedenen Studiengängen wählen. Damit ist die Ausgangslage für die Gewinnung von jungen Talenten – also einen Brain Gain – vielversprechend!
Dennoch gelingt es zu selten, junge Hochschulabsolvent*innen auch dauerhaft in der Metropole Ruhr zu halten. Das geht aus der Antwort der Verwaltung des Regionalverbandes Ruhr auf unsere Anfrage im Wirtschafts- und Bildungsausschuss hervor:
Die letzten hierzu erhobenen Daten aus einer Studie von 2015 belegen: Im Vergleich zu Regionen wie Berlin oder der Metropolregion Stuttgart hinkt das Ruhrgebiet hinterher.
- Das spiegelt insbesondere die hohe Prozentzahl der sogenannten „Durchläufer“ wider: rund 27 Prozent der junger Menschen, die für das Studium in die Metropole Ruhr kommen, verlassen sie nach Abschluss wieder.
- Insgesamt hat die Studie eine Brain-Flow-Bilanz von minus 12 Prozent ermittelt. Somit gibt es in unserer Region eine deutliche Tendenz zum Brain Drain, der Abwanderung von jungen Talenten.
Diese Zahlen machen klar: Wir brauchen dringend mehr Anreize, um kluge Köpfe im Ruhrgebiet zu halten. Die Zeichen dafür stehen gar nicht schlecht: Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov bevorzugen 38 Prozent der Hochschulabsolvent*innen und sogar 46 Prozent der Personen im Studium „unfertige“ Regionen. Damit sind Gegenden gemeint, die wandlungsfähig sind und sich noch grundlegend verändern können – so wie die Metropole Ruhr.
Wir setzen uns deshalb im Ruhrparlament dafür ein, unsere Wissenschaftsregion zu stärken und sie für junge Menschen attraktiver zu machen.