Das Ruhrgebiet bietet eine breite Literaturlandschaft – in ihr die Kleinode zu finden, ist nicht immer ganz einfach, doch den Literaturpreis-Jurys ist es wieder hervorragend gelungen.
Der Hauptpreis geht an Annika Büsing und ihren Debütroman ‚Nordstadt‘. Sie erzählt darin die ungewöhnliche Liebesgeschichte von Nene und Boris, die beide mit vielen Herausforderungen zu kämpfen haben.
„Annika Büsings Roman zeigt auf eindrückliche Weise das Leben in den Nordstädten des Ruhrgebiets, das häufig von finanziellen Problemen gekennzeichnet ist; in dieser nicht ganz einfachen Welt lernen sich zwei junge Menschen kennen und lieben. Büsings Erstlingswerk ist wunderschön und authentisch. Eine würdige Gewinnerin des Literaturpreises“, sagt Jörg Obereiner, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport und Vielfalt im Regionalverband Ruhr.
Der Förderpreis geht dieses Jahr an Murat Kayi für seine Geschichte ‚Walfred Zobel‘. Der satirische Text schildert die fiktive Biographie des ‚Entdeckers der Zukunft‘ und ‚Erfinders der Prokrastination‘. Da ihm Vergangenheit und auch Gegenwart viel Unbehagen bereiten, wird er zum Vordenker der Vorfreude auf die Zukunft.
„Ich freue mich sehr, dass Murat Kayi den Förderpreis gewonnen hat. Seine lebensbejahende Satire zeigt eine positive Zukunft, die auf einer nicht immer ganz so strahlenden Vergangenheit und Gegenwart aufbaut“, meint Martina Lilla-Oblong, die für die Grüne Fraktion in der Jury zum Förderpreis saß.
Der Ehrenpreis für herausragende Verdienste um die Literatur im Ruhrgebiet geht 2022 an Ursula Friebel, Bibliothekarin in der städtischen Bibliothek in Moers. Sie ist die treibende Kraft hinter dem Krimifestival in Moers, außerdem hat sie 2021 das Projekt ‚Corona – Moers schreibt ein Buch‘ mit auf den Weg gebracht.
„Als Bibliothekarin und Lektorin ist Ursula Friebel eine wirkliche unbesungene Heldin“, sagt Martina Lilla-Oblong, die selbst als Lektorin arbeitet. „Ihre Liebe zur und ihr unermüdlicher Einsatz für die Literatur machen sie zu einer würdigen Preisträgerin.“