Schwimmen, saunieren, entspannen – gerade an den usseligen Wintertagen wird deutlich, dass Wellness-Angebote mehr sind als privater Luxus. Sie steigern unser Wohlbefinden und sind gut für die Gesundheit! Deshalb leisten attraktive und kostengünstige Naherholungsangebote nicht nur einen Beitrag zum sozialen Ausgleich, sondern sind darüber hinaus wichtiger Teil der Daseinsvorsorge.
Das gilt auch für die Bäder und Saunen des Regionalverbandes Ruhr. Über die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr betreibt der RVR die Niederrhein Therme, das Freizeitbad Heveney, das Solebad Vonderort und den Gesundheitspark Nienhausen. Außerdem ist er an dem Schwimmbad im Herner Revierpark Gysenberg und an der Solebad- und Saunalandschaft im Revierpark Wischlingen beteiligt.
Aktuell stellen jedoch die Energiekrise, Verluste durch die Corona-Pandemie und ein hoher Investitionsstau den RVR und viele andere Betreiber*innen vor große Herausforderungen. Um zukunftstaugliche Lösungen zu finden, haben wir uns die Bäder- und Wellnesslandschaft in der Metropole Ruhr mal genauer angeschaut:
Die guten Nachrichten vorweg: Trotz des bundesweiten „Bädersterbens“ ist das Angebot im Ruhrgebiet nach wie vor groß. Insgesamt gibt es um die 170 Freizeit‑, Hallen- und Freibädern sowie 45 Sauna-Anlagen in unserer Region. Damit ist die Bäderdichte im Ruhrgebiet rund drei Mal so hoch wie in anderen deutschen Ballungsräumen. Rechnerisch kommen hier 30.000 Bewohner*innen auf ein Bad – in Berlin oder Hamburg hingegen sind es 60.000.
Die Kehrseite dieser Vielzahl an Angeboten ist ein großer Konkurrenzdruck, denn die regionale Bäderlandschaft ist stark zersplittert. Insgesamt gibt es rund 90 verschiedene Betreiber*innen. Außerdem gehen die Besucher*innenzahlen in den Bädern kontinuierlich zurück: waren es 1992 noch 4,5 Besuche pro Person und Jahr, liegt diese Zahl heute bei rund 2,9 Besuchen.
Die stark gestiegenen Betriebskosten aufgrund der Energiekrise verschärfen die Lage zusätzlich.
Diese Fakten machen deutlich: wenn wir unsere Bäderlandschaft langfristig bewahren wollen, braucht es ein regionales Gesamtkonzept. Wir müssen für mehr Wirtschaftlichkeit sorgen und gleichzeitig Investitionen in den klimaschutzgerechten und energieeffizienten Umbau der Standorte tätigen.
Welche Maßnahmen dafür konkret erforderlich sind und wie groß der Investitionsbedarf ist, haben wir bei der RVR-Verwaltung angefragt. Unsere vollständige Anfrage ist hier zu finden.