Die Kunst- und Kulturlandschaft im Ruhrgebiet ist einmalig – vor allem durch ihre lebendige Freie Szene. Doch viele Freischaffende stehen vor großen Herausforderungen. Welche das sind und wie wir sie besser unterstützen können, darüber haben wir bei unserem Vernetzungstreffen am 14. März gesprochen. Über 30 Akteur*innen aus der Freien Szene, aus Kultureinrichtungen und der Kommunalpolitik sind unserer Einladung gefolgt. Gemeinsam haben wir die aktuelle Förderlandschaft in den Blick genommen.
Einen Überblick zu den regionalen Angeboten hat uns Stefanie Reichart, Referatsleiterin für Kultur und Sport im Regionalverband Ruhr, gegeben. Sie machte deutlich: Über die regionale Kulturförderung oder den Fonds Interkultur Ruhr stehen zwar insgesamt 335.000 Euro bereit – diese können den Bedarf aber bei Weitem nicht decken. Viele gute Anträge und Projekte gingen in dieser Förderperiode deshalb leer aus.
Im Hinblick auf die finanzielle Situation zeichnete auch unser zweiter Speaker Frank Jablonski, kulturpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW, kein optimistisches Bild. Zwar gab es 2024 keine Kürzungen des Kulturetats, jedoch sei damit im kommenden Jahr zu rechnen. Aufgrund der geringeren Steuereinnahmen und des angespannten Bundeshaushalts wird voraussichtlich für alle Bereiche weniger Geld zur Verfügung stehen. Frank betonte ausdrücklich, dass bei möglichen Kürzungen im Kulturbetrieb nicht das Prinzip „Rasenmäher“ angewandt wird, sondern eine Priorisierung von Projekten erfolgt.
Neben dem Blick auf den Kulturhaushalt berichtete Frank außerdem von aktuellen kulturpolitischen Projekten der Landesregierung. So soll unter anderem zeitnah die Gagenuntergrenze eingeführt werden. Weiteres großes Thema ist der Umgang mit KI und der Schutz des Urheberrechts.
Zu wenig Fördermittel, zu wenig Planbarkeit und an vielen Stellen zu viel Bürokratie – in der anschließenden Diskussion machten die Teilnehmenden deutlich, an welchen Stellen es in der Praxis hapert. Sie wünschen sich vor allem eine faire Aufteilung der Ressourcen zwischen kleinen und großen Kultureinrichtungen. Positiv hervorgehoben wurden die vermehrten Beratungsangebote und Stipendien.
Wir nehmen aus dem Vernetzungstreffen wichtigen Input für unsere Arbeit im Ruhrparlament mit und werden uns weiterhin für ein bessere Unterstützung der Freien Szene stark machen!