Vernet­zungs­treffen: die Freie Szene stärken!

By 15. März 2024März 27th, 2024Kultur, Sport & Vielfalt

Die Kunst- und Kultur­land­schaft im Ruhr­ge­biet ist einmalig – vor allem durch ihre leben­dige Freie Szene. Doch viele Frei­schaf­fende stehen vor großen Heraus­for­de­rungen. Welche das sind und wie wir sie besser unter­stützen können, darüber haben wir bei unserem Vernet­zungs­treffen am 14. März gespro­chen. Über 30 Akteur*innen aus der Freien Szene, aus Kultur­ein­rich­tungen und der Kommu­nal­po­litik sind unserer Einla­dung gefolgt. Gemeinsam haben wir die aktu­elle Förder­land­schaft in den Blick genommen. 

Einen Über­blick zu den regio­nalen Ange­boten hat uns Stefanie Reichart, Refe­rats­lei­terin für Kultur und Sport im Regio­nal­ver­band Ruhr, gegeben. Sie machte deut­lich: Über die regio­nale Kultur­för­de­rung oder den Fonds Inter­kultur Ruhr stehen zwar insge­samt 335.000 Euro bereit – diese können den Bedarf aber bei Weitem nicht decken. Viele gute Anträge und Projekte gingen in dieser Förder­pe­riode deshalb leer aus. 

Im Hinblick auf die finan­zi­elle Situa­tion zeich­nete auch unser zweiter Speaker Frank Jablonski, kultur­po­li­ti­scher Spre­cher der GRÜNEN Frak­tion im Landtag NRW, kein opti­mis­ti­sches Bild. Zwar gab es 2024 keine Kürzungen des Kultur­etats, jedoch sei damit im kommenden Jahr zu rechnen. Aufgrund der gerin­geren Steu­er­ein­nahmen und des ange­spannten Bundes­haus­halts wird voraus­sicht­lich für alle Bereiche weniger Geld zur Verfü­gung stehen. Frank betonte ausdrück­lich, dass bei mögli­chen Kürzungen im Kultur­be­trieb nicht das Prinzip „Rasen­mäher“ ange­wandt wird, sondern eine Prio­ri­sie­rung von Projekten erfolgt.
Neben dem Blick auf den Kultur­haus­halt berich­tete Frank außerdem von aktu­ellen kultur­po­li­ti­schen Projekten der Landes­re­gie­rung. So soll unter anderem zeitnah die Gagen­un­ter­grenze einge­führt werden. Weiteres großes Thema ist der Umgang mit KI und der Schutz des Urhe­ber­rechts. 

Zu wenig Förder­mittel, zu wenig Plan­bar­keit und an vielen Stellen zu viel Büro­kratie – in der anschlie­ßenden Diskus­sion machten die Teil­neh­menden deut­lich, an welchen Stellen es in der Praxis hapert. Sie wünschen sich vor allem eine faire Auftei­lung der Ressourcen zwischen kleinen und großen Kultur­ein­rich­tungen. Positiv hervor­ge­hoben wurden die vermehrten Bera­tungs­an­ge­bote und Stipen­dien. 

Wir nehmen aus dem Vernet­zungs­treffen wich­tigen Input für unsere Arbeit im Ruhr­par­la­ment mit und werden uns weiterhin für ein bessere Unter­stüt­zung der Freien Szene stark machen!