
Der Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation hat am 5. Februar auf dem Campus von G Data in Bochum getagt. Der Vorstand des Unternehmens, Andreas Lüning, präsentierte uns in einem Vortrag die Gefahren des Cybercrime und die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI). Der Wettkampf zwischen den Angreifer*innen und den Verteidiger*innen ist ein ungleicher, da erstere über längere Zeit ihre Angriffe planen können und letztere immer bereit sein müssen zur Verteidigung. Er ging auf verschiedene Felder von Cybercrime und auch die Gefahren, die von autokratischen Regimen wie in Russland oder China ausgehen.
„Maßgeschneiderte Verkaufsshow“
Der Vorstand von G Data ging auf alle Themen ein, die ein demokratisch geneigtes Publikum interessieren könnte, vergaß aber nie, die Errungenschaften und Vorteile des eigenes Unternehmens in den Vordergrund zu stellen. In der Diskussion zum Thema Wissensarbeit und Digitalisierung gesellten sich zu Andreas Lüning dann Dr. Lars Tata von der Stadt Bochum, Philippe Skender von der WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft Bochum und Dmitri Domanski von der Business Metropole Ruhr. Hier verschwommen regelmäßig die Grenzen zwischen der demokratisch legitimierten öffentlichen Hand und einem eher intransparenten privaten Unternehmen. Auf unsere Nachfrage zur demokratischen Kontrolle in diesen Prozessen wurde leider nicht eingegangen. Eine weitere Frage unsererseits galt dem nicht vorhandenen Anteil an Frauen in diesen Prozessen und auf dem Podium. Die Herren sahen eine Lösung in der Begeisterung von Mädchen für technologisch orientierte Fächer, während der Vertreter der Stadt auf eine Frauenmehrheit im Oberbürgermeisterbüro verwies.
Digitale Teilhabe für alle
Unsere bildungspolitische Sprecherin, Martina Lilla-Oblong, schloss die Frage nach der Teilhabe von marginalisierten Gruppen bei der Digitalisierung an. Insbesondere ältere oder weniger digital affine Menschen, aber auch solche, die etwa keinen Zugang zum Internet haben aufgrund materieller Armut, müssten dazu befähigt werden, am digitalen Leben teilzuhaben. Hier waren die Ansätze der Stadt Bochum sehr positiv. Sie bieten unter anderem ein Senior*innenportal an, aber es gibt auch Arbeit in den Stadtteilen, in Wattenscheid wird z.B. derzeit ein Gesundheitskiosk geschaffen, in dem die Menschen direkt vor Ort bei Schwierigkeiten im Alltag unterstützt werden sollen. Die digitale Teilhabe aller Menschen ist ein Arbeitsschwerpunkt in Bochum, z.B. im städtischen Konzept Smart City, aber auch in der Wissenschaft.
Der Besuch bei G Data war sehr aufschlussreich und informativ. Die Fragen nach Datenschutz, digitaler Teilhabe und Transparenz werden wir weiter auf die Agenda setzen.