Essen und Mülheim wollen ihre Nahverkehrsunternehmen EVAG und MVG fusionieren. Sofern die Stadträte diesen Plänen der Verwaltungsspitzen zustimmen, entsteht damit der nach Fahrgastzahlen zweitgrößte Nahverkehrsbetrieb im Ruhrgebiet. Die GRÜNEN im RVR begrüßen dieses Vorhaben, sehen darin aber nur einen weiteren wichtigen Schritt für einen weiter reichenden Umbau der Nahverkehrslandschaft in unserer Region.
„Gut, dass zwei Städte einen Anfang machen wollen, um den Wildwuchs im Nahverkehr der Metropole Ruhr zu beenden“, so Sabine von der Beck, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im RVR. „Dies kann jedoch nur der erste Schritt sein. Ziel muss es sein, aus den zahlreichen kommunalen Verkehrsunternehmen unserer Region eines zu machen, das einen Nahverkehr aus einem Guss, mit einem durchgängigen Fahrplan, einheitlichen zuverlässigen Standards und Serviceleistungen bietet.“
Nach Auffassung der GRÜNEN müssen auch die Planungen des ÖPNV viel stärker als bisher die besondere Struktur unseres städtischen Ballungsraumes im Blick haben. Sabine von der Beck: „Wir brauchen einen gemeinsam erstellten regionalen Nahverkehrsplan anstelle der unterschiedlichen kommunalen Nahverkehrspläne, deren Blick hinter die Stadtgrenzen quasi vernebelt wird, was der Lebenswirklichkeit im Ruhrgebiet nicht entspricht.“
Immerhin habe die Verbandsversammlung des Ruhrparlaments Anfang Juli mit sehr breiter Mehrheit beschlossen, dass Experten bei der Erstellung des Regionalen Mobilitätsentwicklungskonzepts nun auch einen „Ansatz zur Koordination des interkommunalen bzw. regionalen Busverkehrs, zum Beispiel über zeitgleiche Beratung und Verabschiedung der Nahverkehrspläne der Mitgliedskommunen des RVR“ vorschlagen sollen. „Auch das ist ein kleiner erster Schritt in die richtige Richtung. Solche Gutachten brauchen Zeit, die wir nutzen werden, um Meinung zu machen, damit gute Vorschläge nicht samt Gutachten sang- und klanglos wieder in den Schubladen versinken können“, so die GRÜNEN-Fraktionsvorsitzende im Ruhrparlament.