Bäder­gut­achten Ruhr: Neuer Schwung für die regio­nale Debatte!

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Die Ruhries sind mit der Bade­land­schaft ihrer Region „hoch­zu­frieden“. Das ist ein Ergebnis des neuen Bäder­gut­ach­tens für die Metro­pole Ruhr, das jetzt im Wirt­schafts­aus­schuss des RVR vorge­stellt wurde. Kein Wunder, denn das Angebot umfasst 201 Frei- und Hallen‑, Frei­zeit- und Erlebnisbäder!

Entspre­chend hoch sind aber auch die Kosten: Allein die Instand­hal­tung wird auf rund 80 Millionen Euro jähr­lich geschätzt. Aber in der Bevöl­ke­rung steigt einer beglei­tenden Tele­fon­be­fra­gung zufolge auch die Bereit­schaft, höhere Eintritts­ge­bühren zu zahlen und Anfahrts­zeiten bis zu zwanzig Minuten in Kauf zu nehmen.

Das Gutachten empfiehlt zu Recht, dass die rund einhun­dert Badbe­treiber im Ruhr­ge­biet besser unter­ein­ander koor­di­niert werden sollten. Ein erster Schritt in die rich­tige Rich­tung ist daher, dass die Beauf­tragten der Kommunen, die für die Gutach­ten­er­stel­lung benannt wurden, sich unter dem Dach des RVR weiter treffen“, sagt Sabine von der Beck, GRÜNE-Frak­ti­ons­vor­sit­zende im RVR. Denn die Bäder­land­schaft ist im Vergleich zu anderen Regionen wie Hamburg und Berlin mit ihren vielen unter­schied­li­chen Betrei­bern extrem zersplit­tert. Ande­rer­seits zeichnet sie sich aber auch durch ein sehr hohes Enga­ge­ment von Vereinen aus. 

Die GRÜNEN-Frak­tion im RVR befür­wortet seit langem, dass auch die neue Frei­zeit­ge­sell­schaft Metro­pole Ruhr, die aus der Verschmel­zung mehrerer Revier­parks derzeit gegründet wird, sich als Anker­dienst­leister für die vielen unter­schied­li­chen Träger von Bädern nütz­lich macht. Auch das Gutachten macht Vorschläge in Rich­tung koor­di­nierter Marke­ting- oder auch Orga­ni­sa­ti­ons­maß­nahmen der Bäder­branche in der Region.

Der im Wirt­schafts­aus­schuss vorge­stellte Zeit­plan sieht vor, dass die ‚Frei­zeit­ge­sell­schaft Metro­pole Ruhr mbH‘ bis Juni 2017 den Betrieb über- bzw. aufnehmen kann. Unter­dessen werden die Grünen weitere Konse­quenzen der Erkennt­nisse aus dem Gutachten beraten. So ist die Region laut Gutachten bei Frei­bä­dern massiv überversorgt.

Wir setzen auf eine neue regio­nale Debatte darüber, wie die beliebte Bade­land­schaft so weiter­ent­wi­ckelt werden kann, dass sie ihrer hohen Wert­schät­zung dauer­haft gerecht werden kann, ohne kaputt­ge­spart oder über­di­men­sio­niert zu werden“, sagt Sabine von der Beck.

Das voll­stän­dige Gutachten wird, so wurde im Ausschuss zuge­sagt, in Kürze komplett veröf­fent­licht. Wer es vergeb­lich im Netz sucht, kann sich dann im Grünen-Frak­ti­ons­büro unter der E‑Mail-Adresse gruene@​rvr-​online.​de melden.