Das Ruhr­par­la­ment hat sich konstituiert

By 1. Dezember 2025Dezember 3rd, 2025Allgemein

Am Freitag, 28. November, trat das Ruhr­par­la­ment zu seiner ersten Sitzung in der neuen Wahl­pe­riode zusammen. Auf der Tages­ord­nung standen unter anderem die Wahl der Vorsit­zenden sowie die Neustruk­tu­rie­rung der Ausschüsse und weiterer Gremien.

v.l.n.r. Barbara Rörig, Frank Dudda und Ingrid Reuter

Neues Präsi­dium des Ruhrparlaments

Für den Vorsitz kandi­dierte erneut Dr. Frank Dudda (SPD), der das Amt bereits in den vergan­genen fünf Jahren inne­hatte. Als seine erste bezie­hungs­weise zweite Stell­ver­tre­terin standen Barbara Rörig (CDU) und unser grünes Frak­ti­ons­mit­glied Ingrid Reuter zur Wahl. Alle drei wurden einstimmig gewählt.

Verbände entsenden bera­tende Mitglieder

Nach der Verpflich­tung aller 91 Mitglieder des Ruhr­par­la­ments wurden die bera­tenden Mitglieder der Verbands­ver­samm­lung bestimmt. Vertreter*innen entsenden unter anderem die Gewerk­schaften, die Hand­werks- und Handels­kam­mern, die Unter­nehmen, die Land­wirt­schafts­kam­mern, der Kulturrat, der Landes­sport­bund, die Natur­schutz­ver­bände und die Gleich­stel­lungs­stellen. Der gemein­same Vorschlag der Verbände wurde ohne Gegen­stimmen angenommen.

Neue Ausschuss­struktur

Auf Antrag von SPD und CDU beschloss das Ruhr­par­la­ment eine Neuord­nung der Fach­aus­schüsse. Einige Ausschüsse wurden zusam­men­ge­legt, andere neu gebildet – insge­samt entstehen nun acht vorbe­ra­tende Gremien. Neu einge­richtet wurden die Ausschüsse für Europa, Wirt­schaft und Soziales sowie für Umwelt, Klima und Liegen­schaften. Zusam­men­ge­führt wurden die Bereiche Planung und Mobi­lität sowie Kultur, Sport, Bildung und Wissen­schaft. Weiterhin bestehen bleiben der Betriebs­aus­schuss Ruhr Grün, der Rech­nungs­prü­fungs-, der Wahl­prü­fungs- und der Verbands­aus­schuss (vergleichbar mit dem Haupt­aus­schuss in kommu­nalen Räten).

Beset­zung der Gremien

Nach der einstim­migen Bildung der Ausschüsse folgte deren perso­nelle Beset­zung. Die umfang­reiche Liste aller Frak­tionen wurde einver­nehm­lich verab­schiedet. Auch Aufsichts­räte, Versamm­lungen und Beiräte wurden besetzt. Durch kluges Abstim­mungs­ver­halten gelang es, der AfD in zwei Gremien Plätze zugunsten der Linken streitig zu machen.

Rechte gegen Gleichstellung

Neben orga­ni­sa­to­ri­schen Fragen wurden auch inhalt­liche Themen beraten. So wurden der Abschluss­be­richt zum Gleich­stel­lungs­plan 2020–2025 sowie dessen Fort­schrei­bung bis 2030 beschlossen. Erwar­tungs­gemäß stellte sich die AfD dagegen. Ihr Vertreter machte sich in seinem Rede­bei­trag über Geschlechts­iden­ti­täten lustig und forderte eine stär­kere Förde­rung von Männern, da im Regio­nal­ver­band angeb­lich ausrei­chend Frauen beschäf­tigt seien. Die demo­kra­ti­schen Frak­tionen wiesen diese geschmack­losen Äuße­rungen entschieden zurück.

Mani­festa auf Abwegen

Die Mani­festa 16 soll im Juni 2026 im Ruhr­ge­biet starten. Zur Debatte stand nun eine Ände­rung des Gesell­schafts­ver­trags, die eine Verklei­ne­rung des Aufsichts­rates vorsieht. Für uns Grüne kam dieser Vorschlag nicht nur äußerst kurz­fristig, sondern wirft auch logi­sche Fragen auf: Die Neube­set­zung des Aufsichts­rates soll erst im März 2026 erfolgen – zu einem Zeit­punkt, an dem die Eröff­nung der Mani­festa bereits unmit­telbar bevor­steht. Wir haben daher vorge­schlagen, die neuen Vertreter*innen bereits im Rahmen der konsti­tu­ie­renden Sitzung zu wählen. SPD und CDU lehnten dies jedoch ab.