Grüne im RVR: Berlin-ICE muss öfter fahren

flickr by Patrick Meier (CC BY-NC 2.0)

Die Deut­sche Bahn hat im Landtag ihre Pläne zur Zukunft des Fern­ver­kehrs in NRW vorge­stellt. Mit der ICE-Linie 10 soll man auch in Zukunft noch stünd­lich zwischen dem Ruhr­ge­biet und Berlin fahren können. Rich­tung Bremen und Hamburg wird es ab 2025 4–5 zusätz­liche Zugpaare geben und in Rich­tung Frank­furt, Stutt­gart und München ist ab circa 2026 sogar ein Halb­stun­den­takt geplant.

Im Fern­ver­kehr wachsen die Fahr­gast­zahlen seit Jahren, das Angebot im Ruhr­ge­biet ist aber nicht im glei­chen Maß mitge­wachsen. Rich­tung Norden und Süden plant die Deut­sche Bahn deshalb eine Auswei­tung des Zugan­ge­bots, beson­ders die Leis­tungen der ICE-Sprinter mit wenigen Halten werden ausge­baut. Zwar sind auf dem Ost-West-Korridor von NRW nach Berlin die Fahr­gast­zahlen über­durch­schnitt­lich gestiegen, dennoch plant die Deut­sche Bahn für das Ruhr­ge­biet aber keine Takt­ver­dich­tung. Ledig­lich jede zweite Fahrt der ICE-Linie 10 bekommt eine Kapa­zi­täts­aus­wei­tung mit den neuen ICE 4 Zügen. Dadurch entfällt das soge­nannte Flügeln in Hamm und damit alle zwei Stunden der Wupper­taler Ast der ICE-Linie 10. Kompen­siert wird dieser Wegfall durch eine neue Sprinter-Linie zwischen Köln und Berlin im 2‑Stunden-Takt. Ob der Sprinter neben Hamm auch in Hagen und Wuppertal hält, steht derzeit noch nicht fest.

„Für Reisende aus dem Ruhr­ge­biet Rich­tung Hannover und Berlin bringt die Fern­ver­kehrs­of­fen­sive leider keine Ange­bots­ver­dich­tung, nur mehr Sitz­plätze alle zwei Stunden. Neben den lang­samen IC-Zügen nach Berlin, die oft nicht klima­ti­siert sind, bleibt zwar der ICE im Stun­den­takt erhalten. Um Deutsch­lands größten Ballungs­raum, die Metro­pole Ruhr, mit der Haupt­stadt adäquat zu vernetzten, wäre aber der Halb­stun­den­takt der ICE-Linie 10 ange­bracht. Außerdem besteht die Gefahr, dass die neue Sprin­ter­linie über Wuppertal, Hagen und Hamm nach Berlin die Nahver­kehrs­züge aus dem Takt bringt und dort für längere Fahr­zeiten sorgt“, sagt Sebas­tian Pewny, GRÜNES Mitglied im Struk­tur­aus­schuss des RVR und Rats­herr in Bochum.

Derzeit prüft die Deut­sche Bahn in wie weit das neue Konzept für den Ost-West-Korridor ohne Konflikte mit anderen Zügen umzu­setzen wäre. Im 2. Quartal 2019 soll dann ein gemein­sames Konzept für Nah- und Fern­ver­kehr vorge­stellt werden. Ab circa 2025 soll das neue Fern­ver­kehrs­kon­zept für die Züge Rich­tung Berlin dann umge­setzt sein.