Die Intendantin der Ruhrtriennale Stefanie Carp bekommt infolge der Kritik an der Einladung einer der BDS-Bewegung nahestehenden Band nun mit Jürgen Reitzler einen Strategen an die Seite gestellt, der nach dem Vier-Augen-Prinzip erneute Missgriffe möglichst verhindern soll. Die Grüne Fraktion im RVR hatte sich vom Aufsichtsrat eine klare Position gewünscht und will nun kritisch beobachten, ob sich die am Montag (22.10.) verkündete Lösung bewährt.
Wegen der desaströsen Kommunikationsstrategie der Intendantin hatte die GRÜNE Fraktion der Aufsichtsratsvorsitzenden im September empfohlen, die Festspiele für die nächsten beiden Jahre unter eine neue Leitung zu stellen. „Der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH hat sich für die Konstruktion einer Doppelspitze entschieden, wohl auch vor dem Hintergrund, dass die Programmauswahl nicht von einem neuen Leiter übernommen werden würde. Wir respektieren diesen Beschluss des zuständigen Gremiums, werden allerdings sehr aufmerksam beobachten, ob die Doppelspitze unsere Erwartungen erfüllt“, sagt Sabine von der Beck, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Regionalverband Ruhr.
Jörg Obereiner, der für die GRÜNE RVR-Fraktion Mitglied im Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH sitzt, hatte die nun vorgestellte Lösung in Abwägung für gut und sinnvoll befunden. „Es gibt eine klare Lösung, mit der ich die Hoffnung verbinde, dass die Kultur Ruhr endlich zur Ruhe kommt, damit sie sich wieder ihren eigentlichen Aufgaben zuwenden kann“, so Obereiner.
Da die Intendanz für die kommende Spielzeit 2021–2023 im Frühjahr 2019 neu besetzt wird, erwartet die GRÜNE Fraktion dafür klare Kriterien und will die Findungsphase kritisch begleiten. Außerdem will die GRÜNE Fraktion für die kommende Verbandsversammlung eine Resolution auf den Weg bringen, wie sie auch im Landtag bereits verabschiedet wurde. Sie soll deutlich unterstreichen, dass jegliche Form von Antisemitismus in der Metropolregion weder geduldet noch toleriert wird.