Mit dem Regionalen Mobilitätsentwicklungskonzept wird die Mobilität im Ruhrgebiet erstmals über die Stadtgrenzen hinaus und zwischen den Verkehrsträgern in den Blick genommen. Die Analyse brachte bereits wichtige Erkenntnisse zum Mobilitätsverhalten. Nun werden in der 2. Stufe des Mobilitätsentwicklungskonzeptes Handlungsansätze, Handlungsoptionen und Modellprojekte vorgestellt.
Aus den rund 140 Handlungsoptionen wurden 23 Modellprojekte mit großer Relevanz und hoher Umsetzungspriorität ausgewählt. Im Sinne einer Verkehrswende ist im Ruhrgebiet besonders der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene zu stärken. „Zwölf der insgesamt 53 Kommunen im Ruhrgebiet haben keinen Bahnanschluss, obwohl teilweise die Gleise noch dort liegen und von Güterzügen befahren werden. Mit dem Modellprojekt Städte an die Schiene – leistungsfähige ÖPNV-Anbindung für Städte ohne Schienenanbindung soll geprüft werden, wie man diese zwölf Kommunen, ob mit der Bahn oder einem dicht getakteten Schnellbus, wieder anbinden kann. Dass der öffentliche Verkehr im Ruhrgebiet nur einen Anteil von 10 Prozent ausmacht, ist erschreckend niedrig und für eine Metropolregion ein Weckruf. Für einen effizienten Nahverkehr muss die Planung der Linien, aus einem Guss, durch den RVR kommen. Der Regionalverband kann laut RVR-Gesetz die regional bedeutsame Verkehrsentwicklungsplanung inklusive der Nahverkehrsplanung übernehmen und das bisherige Klein-Klein in den kommunalen Nahverkehrsplänen überwinden“, sagt Ingrid Reuter, GRÜNES Mitglied im Planungsausschuss des RVR.
Im Osten des Kreises Recklinghausen verfügen die Städte Waltrop, Datteln und Oer-Erkenschwick nicht über einen leistungsfähigen Nahverkehr in die Kreisstadt oder ins nächste Oberzentrum Dortmund. Ingrid Reuter, GRÜNE Fraktionssprecherin im Dortmunder Stadtrat, führt hierzu aus: „Eine Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Stadtbahnlinie U41 über Lünen-Brambauer hinaus nach Waltrop, Datteln, Oer-Erkenschwick bis Recklinghausen wäre ein erster wichtiger Schritt. In Recklinghausen könnte die verlängerte U41 auf die ebenfalls auszubauende Bochumer U35 treffen. Auch eine Reaktivierung der sogenannten Hamm-Osterfelder Bahn für den Personenverkehr zwischen Lünen und Recklinghausen wäre zu prüfen. Der Nahverkehr in der Region würde nachhaltig gestärkt und durch die Verkehrsverlagerung könnte man sich kostenintensive Autobahnausbauten sparen.“