GRÜNE im Ruhr­par­la­ment nehmen die Oppo­si­ti­ons­füh­rung an

By 4. Januar 2021Februar 26th, 2021Allgemein

Bei der konsti­tu­ie­renden Sitzung der Verbands­ver­samm­lung wurden die Vorsit­zenden des Parla­ments sowie der Ausschüsse gewählt. Außerdem wurden erste Weichen für die inhalt­liche Arbeit der Ausschüsse gestellt.

Sabine von der Beck wurde zur stell­ver­tre­tenden Vorsit­zenden der Verbands­ver­samm­lung gewählt. Vorsit­zender wurde der Herner Ober­bür­ger­meister Frank Dudda (SPD). Das Präsi­dium wird komplet­tiert von Hans-Peter Noll (CDU).

„Das erste direkt gewählte Ruhr­par­la­ment an der Spitze vertreten zu dürfen, ist mir Ehre und Verpflich­tung zugleich. Damit das Ruhr­par­la­ment vom Start weg zu guten Ergeb­nissen für die Region kommt, muss es bekannt, ansprechbar und verständ­lich arbeiten. Dazu will ich gern persön­lich beitragen“, sagt Sabine von der Beck, die sich über ein Jahr­zehnt lang, auch als lang­jäh­rige grüne Frak­ti­ons­vor­sit­zende, für die Direkt­wahl einge­setzt hatte.

v.l.n.r.: Birgit Beis­heim, Jörg Ober­einer, Patrick Voss, Sabine von der Beck, Stefan Kuczera

Bei der Bildung der Fach­aus­schüsse bestand große Einig­keit bezüg­lich der Größe sowie der Bezeich­nung der Ausschüsse. Bei dem Zuschnitt der einzelnen Fach­aus­schüsse kam es jedoch zu dem ersten Konflikt mit der Großen Koali­tion. Es gab einen Ände­rungs­an­trag der GRÜNEN, der vorsah, weitere Themen in die Kompe­tenz der Ausschüsse aufzu­nehmen, der auch von LINKEN und FDP unter­stützt wurde. „Die GroKo hat sich beim Zuschnitt der Ausschüsse selbst ins Knie geschossen. Wer beispiels­weise eine ernst­hafte Verbes­se­rung im Bereich der Mobi­lität will, muss sich auch an die kommu­nalen Verkehrs­be­triebe trauen. Die Absage der GroKo an dieser Stelle zeigt ihren Wunsch nach dem ewig fort­wäh­renden Weiter-So“, sagt Patrick Voss, Frak­ti­ons­vor­sit­zender der GRÜNEN im Ruhr­par­la­ment. „Das Thema Brach­flä­chen­re­cy­cling soll weiterhin nur im Wirt­schafts­aus­schuss behan­delt werden und nicht im Planungs­aus­schuss, dies zeigt die Sicht der GroKo auf diese Flächen, ihnen ist ausschließ­lich die wirt­schaft­liche Verwert­bar­keit wichtig, ohne ein plane­ri­sches Gesamt­kon­zept mitzu­denken“, kriti­siert Birgit Beis­heim, Frak­ti­ons­vor­sit­zende der GRÜNEN im Ruhrparlament.

„Ich freue mich sehr über meine Wahl zum Vorsit­zenden des Ausschusses für Kultur, Sport und Viel­falt.  Kultur ist Ideen­ge­berin für die Entwick­lung einer neuen gemein­samen Idee für das Ruhr­ge­biet. Ganz konkret soll dafür die Nach­hal­tig­keits­ver­ein­ba­rung mit den Berei­chen Krea­tiv­wirt­schaft, zahl­rei­chen Groß­ver­an­stal­tungen und den Urbane Künsten weiter­ent­wi­ckelt werden“, sagt Jörg Ober­einer. „Gewünscht hätte ich mir, dass die Kultur­kon­fe­renz fester an den Ausschuss ange­bunden wird. Jetzt müssen wir ihre Themen geson­dert in den Kultur­aus­schuss einbringen; die viel­fäl­tigen Kräfte, die dort jedes Jahr zusam­men­ge­kommen sind, sollen auch beim Regio­nal­ver­band eine ange­mes­sene Platt­form haben, dafür werde ich mich einsetzen“, verspricht Obereiner.

Sabine von der Beck wurde auch zur Vorsit­zenden des neu einge­rich­teten Mobi­li­täts­aus­schusses gewählt. „Das histo­risch gewach­sene Flick­werk an Mobi­li­täts­an­ge­boten in der Metro­pole Ruhr kann in vielerlei Hinsicht besser, moderner, ökolo­gi­scher und leis­tungs­fä­higer werden. Konzepte liegen zur Genüge vor. Der neue Ausschuss hat nicht nur elf sondern mehrere Dutzend Ansatz­punkte für konkrete Verbes­se­rungen, die es nun gut zu kombi­nieren und zu nutzen gilt“, sagt von der Beck.