Klima­schutz: Baustoff­re­cy­cling fördern

By 24. Mai 2023Juni 23rd, 2023Klima & Umwelt, Wirtschaft & Europa

Baustoff­re­cy­cling ist Klima­schutz! Davon konnten wir uns während eines Besuchs bei der Entsor­gung Dort­mund GmbH – kurz EDG – selbst über­zeugen. Neben inter­es­santen Einbli­cken in die Arbeit eines der größten kommu­nalen Abfall­be­triebe des Ruhr­ge­biets haben wir wich­tigen Input zu den Themen Kreis­lauf­wirt­schaft und Recy­cling erhalten. 

Unsere plane­taren Ressourcen sind begrenzt und deshalb müssen wir Rohstoffe möglichst lange nutzen und verwerten. Das gilt auch und gerade für den Bausektor: 

  • Dieser ist für ein Drittel der Treib­haus­gas­emis­sionen Deutsch­lands verant­wort­lich – das sind in etwa 248 Mio. Tonnen Kohlen­di­oxid-Äqui­va­lente pro Jahr.
  • Mengen­mäßig machen Bauab­fälle den größten Anteil am deut­schen Müll­auf­kommen aus: Jähr­lich sind es rund 219 Mio. Tonnen. Darunter fallen zum Beispiel Bauschutt, Stra­ßen­auf­bruch, Boden und Steine.
  • In den Abfällen stecken noch jede Menge wert­volle Rohstoffe. Diese werden jedoch viel zu selten in den Kreis­lauf zurück­ge­bracht: Nur 13 Prozent des im Bau verwen­deten Gesteins ist recy­celt. Der Rest wird aus Mate­ria­lien wie Kies oder Sand neu herge­stellt. Dabei sind nicht nur die ener­gie­in­ten­siven Produk­ti­ons­pro­zesse proble­ma­tisch. Auch der Abbau der natür­li­chen Ressourcen ist oft mit irrever­si­blen Eingriffen in die Umwelt verbunden. Deshalb trägt vermehrtes Recy­cling nicht nur zur längeren Nutzung von Mate­ria­lien bei. Es führt auch dazu, dass insge­samt weniger Rohstoffe abge­baut werden müssen – und das wiederum schützt die Natur­räume in den von Kies­abbau betrof­fenen Regionen.

Hierzu leistet die EDG in unserer Region bereits einen wich­tigen Beitrag. Jähr­lich nimmt sie 150.000 Tonnen Boden und 100.000 Tonnen Bauschutt an. Diese werden so aufbe­reitet, dass sie wieder im Straßen- und Gebäu­debau einsetzbar sind. Künftig plant das Unter­nehmen außerdem Recy­cling-Beton herzu­stellen, sodass die Rohstoffe wieder hoch­wertig genutzt werden können.

Das Beispiel der EDG zeigt, welche zukunfts­fä­higen Recy­cling­kon­zepte es schon jetzt gibt. Diese gilt es zu fördern und gleich­zeitig mehr Stra­te­gien zu entwicklen, um Gebäude durch moderne Teil- oder Kern­sa­nie­rungen länger nutzen zu können. Nur so können insge­samt weniger klima­schäd­liche Gebäu­de­ab­risse mit großen Bauschutt­mengen erreicht werden.

Im Ruhr­par­la­ment fordern wir den Einsatz von nach­hal­tigem und recy­celtem Bauma­te­rial für die Reno­vie­rung und den Bau von Gebäuden des Regio­nal­ver­bands Ruhr. Außerdem stärken wir die Vernet­zung von regio­nalen Akteur*innen der Kreislaufwirtschaft.