Baustoffrecycling ist Klimaschutz! Davon konnten wir uns während eines Besuchs bei der Entsorgung Dortmund GmbH – kurz EDG – selbst überzeugen. Neben interessanten Einblicken in die Arbeit eines der größten kommunalen Abfallbetriebe des Ruhrgebiets haben wir wichtigen Input zu den Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling erhalten.
Unsere planetaren Ressourcen sind begrenzt und deshalb müssen wir Rohstoffe möglichst lange nutzen und verwerten. Das gilt auch und gerade für den Bausektor:
- Dieser ist für ein Drittel der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich – das sind in etwa 248 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr.
- Mengenmäßig machen Bauabfälle den größten Anteil am deutschen Müllaufkommen aus: Jährlich sind es rund 219 Mio. Tonnen. Darunter fallen zum Beispiel Bauschutt, Straßenaufbruch, Boden und Steine.
- In den Abfällen stecken noch jede Menge wertvolle Rohstoffe. Diese werden jedoch viel zu selten in den Kreislauf zurückgebracht: Nur 13 Prozent des im Bau verwendeten Gesteins ist recycelt. Der Rest wird aus Materialien wie Kies oder Sand neu hergestellt. Dabei sind nicht nur die energieintensiven Produktionsprozesse problematisch. Auch der Abbau der natürlichen Ressourcen ist oft mit irreversiblen Eingriffen in die Umwelt verbunden. Deshalb trägt vermehrtes Recycling nicht nur zur längeren Nutzung von Materialien bei. Es führt auch dazu, dass insgesamt weniger Rohstoffe abgebaut werden müssen – und das wiederum schützt die Naturräume in den von Kiesabbau betroffenen Regionen.
Hierzu leistet die EDG in unserer Region bereits einen wichtigen Beitrag. Jährlich nimmt sie 150.000 Tonnen Boden und 100.000 Tonnen Bauschutt an. Diese werden so aufbereitet, dass sie wieder im Straßen- und Gebäudebau einsetzbar sind. Künftig plant das Unternehmen außerdem Recycling-Beton herzustellen, sodass die Rohstoffe wieder hochwertig genutzt werden können.
Das Beispiel der EDG zeigt, welche zukunftsfähigen Recyclingkonzepte es schon jetzt gibt. Diese gilt es zu fördern und gleichzeitig mehr Strategien zu entwicklen, um Gebäude durch moderne Teil- oder Kernsanierungen länger nutzen zu können. Nur so können insgesamt weniger klimaschädliche Gebäudeabrisse mit großen Bauschuttmengen erreicht werden.
Im Ruhrparlament fordern wir den Einsatz von nachhaltigem und recyceltem Baumaterial für die Renovierung und den Bau von Gebäuden des Regionalverbands Ruhr. Außerdem stärken wir die Vernetzung von regionalen Akteur*innen der Kreislaufwirtschaft.