Der Regionalverband Ruhr hat zusammen mit der Emschergenossenschaft ein Gründachkataster für die Metropole Ruhr erstellen lassen. Dieser Service dient den Bürger*innen zu überprüfen, ob ihre Dachflächen für eine Begrünung geeignet sind.
Die Bewertung des Katasters hat ergeben, dass über 800.000 Gebäude im Ruhrgebiet dafür geeignet sind, ihre Dächer begrünen zu lassen. In der Detailanalyse können sogar die eingesparte Abwassermenge, die CO2-Absorption und der eingehaltene Feinstaub pro Jahr abgeschätzt werden.
„Das Gründachkataster kann erheblich dazu beitragen, mehr Dachbegrünungen in der Metropole Ruhr zu erreichen“, sagt Prof. Dr. Bert Wagener, grüner Vorsitzender des Umweltausschusses im Regionalverband Ruhr.
„Dachbegrünungen sind für das Stadtklima sehr wichtig, sie können helfen, Hitzeinseln in Innenstädten einzudämmen und große Mengen an Staub sowie CO2 zu reduzieren“, würdigt Sebastian Pewny, stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschuss im Rat der Stadt Bochum, das Kataster. „Wir wünschen uns, dass die Kommunen gezielt auf Eigentümer*innen zugehen, um mithilfe von Dachbegrünungen positiv auf das urbane Klima Einfluss zu nehmen“, fordert Sebastian Pewny weiter.
Es wird geschätzt, dass damit etwa 25.000 Tonnen CO2 und Staub gebunden werden können. Der Begrünungsaufbau auf Dächern trägt häufig zusätzlich zur Abdichtung bei und bildet darüber hinaus eine Dämmschicht auch gegen Kälte im Winter.
„Die Zurückhaltung des Niederschlags von bis zu 80 Prozent ist ein weiter Vorteil von Dachbegrünungen“, freut sich Bert Wagener. „Außerdem sind grüne Dächer als Ersatzlebensräume in Städten für Pflanzen und Tiere nicht zu unterschätzen.“
Das Gründachkataster wurde für RVR und Emschergenossenschaft von der tetraeder.solar GmbH aus Dortmund erstellt. Es ist öffentlich unter www.gruendachkataster.rvr.ruhr einzusehen und zu nutzen.