Am Freitag, den 22. September, kamen die Ruhrparlamentarier*innen für ihre dritte Sitzung in diesem Jahr zusammen. Einen Überblick der wichtigsten Themen lest ihr hier:
Gemeinsam für die IGA 2027
Nach der IBA Emscher Park 1989–1999 und der Kulturhauptstadt RUHR.2010 ist die Internationale Gartenschau im Jahr 2027 das nächste große Dekadenprojekt im Ruhrgebiet. Sie soll die Transformation zur grünsten Industrieregion Europas erlebbar machen und Impulse setzen, wie das gute Leben von morgen aussehen kann. Ein wichtiger Hebel zum Gelingen des Projekts ist die Finanzierung. Diese steht zwar aktuell auf einer soliden Grundlage, doch Inflation, Pandemiefolgen und die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs sorgen – wie derzeit bei allen öffentlichen und privaten Bauprojekten – für immense Kostensteigerungen. In einer gemeinsamen Resolution mit SPD, CDU und der LINKEN, fordern wir alle Beteiligten auf, zusammen nach Lösungen zur Finanzierung der Mehrkosten zu suchen und die IGA zu einem Erfolg für die gesamte Region zu machen.
Der Schulterschluss aller Akteur*innen im Ruhrgebiet hat die Entwicklungen schon weit vorangebracht. Jetzt braucht es das Commitment auch auf Landesebene. Hierfür führen wir als GRÜNE bereits intensive Gespräche mit unseren Vertreter*innen auf Landesebene, um weitere Mittel zu mobilisieren.
Den ÖPNV stärken
Eines unserer größten Anliegen ist es, die öffentliche Mobilität im Ruhrgebiet zu verbessern. Die Aufnahme des „Niederrhein-Münsterland-Netzes“ in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes trägt hierzu ein Stück bei. Außerdem wurden – für eine bessere Barrierefreiheit – die Anpassung von 41 Stationen an die neuen Fahrzeugtypen sowie der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Züge beschlossen. Das sind wichtige Schritte, jedoch besteht weiterhin großer Nachholbedarf in unserer Region – wie unser Fraktionsvorsitzender Patrick Voss in seinem Redebeitrag betonte. Um einen metropolengerechten ÖPNV zu erreichen, bleibt noch viel zu tun. Da viele Vorhaben lange Planungszeiten haben, müssen Projekte jetzt engagiert vorangetrieben werden.
Haushalt in schwierigen Zeiten
Der Kämmerer des Regionalverbandes Ruhr, Markus Schlüter, brachte den Haushaltsentwurf für das Jahr 2024 ein. Die aktuelle Wirtschaftslage, hohe Zinsen und die Inflation sorgen aktuell für schwierige Rahmenbedingungen. Dadurch erschwere sich auch die geplante Altschuldenlösung für die Kommunen. Positiv stimmen die hohen Überschüsse der AGR (Abfallgesellschaft Ruhr). Diese sorgen dafür, dass der Hebesatz für die Kommunen 2024 stabil (bei 0,68%) bleiben kann. Erst 2025 soll dieser etwas angehoben werden, um die deutlich gestiegenen Kosten im Haushalt des RVR aufzufangen. Nun werden wir intensiv in die Beratungen zum Haushalt einsteigen, um im Dezember unsere Anträge für eine ökologische und sozial gerechte Metropole Ruhr einzubringen.
Abfall im Kreislauf
Der RVR ist beteiligt an der Entsorgungskooperation EKOCity. Im Zuge der Aufnahme des Kreises Siegen-Wittgenstein in den Verbund mahnte unsere wirtschaftspolitische Sprecherin Kirsten Deggim an, dass noch stärker auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu achten ist. Außerdem solle bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern darauf geachtet werden, dass die Transporte des Mülls so ökologisch wie möglich, am besten über die Schiene, abgewickelt werden.
Wandern in der Metropole Ruhr
Im Dezember 2022 hat das Ruhrparlament beschlossen, dass der RVR eine Konzeption zur Weiterentwicklung des Wanderwegenetzes und –angebots erarbeiten soll. Viele Kommunen möchten gerne kooperieren und urbane Wanderrouten in ihrem Stadtgebiet integrieren. Nun wurde beschlossen, dass für die Qualifizierung des Konzepts Fördermittel beim Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt werden sollen.
Klimaschutz umsetzen
Um Solarzellen auf Dächer zu bringen, Gebäude zu dämmen oder Wärmepumpen zu installieren, wird das Handwerk benötigt. Handwerker*innen sind diejenigen, die die Energiewende umsetzen. Deshalb arbeitet der RVR bereits seit 2018 mit dem Handwerk Region Ruhr und dem dazugehörigen Umsetzungsprojekt Klimafit erfolgreich zusammen. Die Kooperation soll nun verlängert werden. Anders als von der Verwaltung vorgeschlagen hat die Ruhr-GroKo mit ihrem Änderungsantrag eine Befristung von drei Jahren beschlossen – wir finden: das ist viel zu kurz gedacht! Gerade im Bereich Klimaschutz braucht es langfristige Perspektiven und Konzepte.
25 Jahre Route Industriekultur
2024 feiert die Metropole Ruhr 25 Jahre „Route der Industriekultur“. In diesem und im nächsten Jahr sollten hierfür Mittel zur Verfügung stehen. Jedoch möchte die Ruhr-GroKo das geplante Budget für 2024 noch nicht freigeben und stellte deswegen einen Änderungsantrag. Unser Fraktionsmitglied und Vorsitzender des RVR-Kulturausschusses Jörg Obereiner kritisierte das Vorgehen der GroKo und betonte, dass das Konzept der Verwaltung schlüssig und im angemessenen finanziellen Rahmen sei.
Die Aufzeichnung der Sitzung des Ruhrparlaments findet ihr hier: https://www.ruhrparlament.de/meeting.php?id=2023-VV-58