Das ruhr-FIS Monitoring Daseinsvorsorge untersucht wie gut Schulen, Ärzte, Supermärkte oder Bus- und Bahnhaltestellen im Ruhrgebiet zu erreichen sind. In vielen Bereichen ist eine fußläufige Erreichbarkeit gegeben, nur beim schienengebundenen öffentlichen Nahverkehr (SPNV) sind die Wege besonders lang.
Das Ruhrgebiet sieht sich gerne als Metropole, zu der auch ein gut ausgebauter und dicht getakteter öffentlicher Nahverkehr gehört. Die nächste Haltestelle von Bus und Straßenbahn ist mit durchschnittlich 600 Metern noch einigermaßen in der Nähe. Anders sieht es beim SPNV aus. Die durchschnittliche Entfernung zur nächsten Haltestelle von Regional-Express, Regional-Bahn und S‑Bahn liegt bei knapp 3 Kilometern. gerade im dichtbesiedelten nördlichen Ruhrgebiet ist das Angebot des SPNV unterentwickelt.
„Mit der Reaktivierung der Haltepunkte in Herten und Westerholt wird sich die Erreichbarkeit im nördlichen Ruhrgebiet in den kommenden Jahren deutlich verbessern. .Es bieten sich aber noch weitere, derzeit nur vom Güterverkehr genutzte, Eisenbahnstrecken für den Personenverkehr an. Das Land ist hier gefordert, ähnlich wie in Niedersachsen, Streckenreaktivierungen finanziell zu fördern. Nur wer auf kurzem Wege eine Haltestelle erreichen kann, nutzt dann auch den Zug“, sagt Martina Foltys-Banning, GRÜNES Mitglied im Planungsausschuss des RVR und in der Verbandsversammlung des VRR.
Neben dem Ausbau des Haltestellennetzes sind auch die Taktung und die Direktverbindungen wichtig. Aspekte die das ruhr-FIS Monitoring Daseinsvorsorge nicht darstellt. „Zwischen Bochum und Recklinghausen z.B. gibt es keine direkte Bahnverbindung, obwohl die Städte nur 15 Kilometer voneinander entfernt sind und es starke Pendlerbeziehungen gibt. Die gut zu erreichenden Bahnhöfe in beiden Städten nützen nichts, wenn keine Direktzüge zwischen Bochum und Recklinghausen fahren. Dabei wäre eine Alternative zur ständig zugestauten A43 so wichtig, meint Martina Foltys-Banning, GRÜNES Mitglied im Rat der Stadt Bochum, abschließend.