Lange Wege bis zum nächsten Haltepunkt

By 6. Oktober 2017Allgemein

flickr by Thomas Kohler (CC BY 2.0)

Das ruhr-FIS Moni­to­ring Daseins­vor­sorge unter­sucht wie gut Schulen, Ärzte, Super­märkte oder Bus- und Bahn­hal­te­stellen im Ruhr­ge­biet zu errei­chen sind. In vielen Berei­chen ist eine fußläu­fige Erreich­bar­keit gegeben, nur beim schie­nen­ge­bun­denen öffent­li­chen Nahver­kehr (SPNV) sind die Wege beson­ders lang.

Das Ruhr­ge­biet sieht sich gerne als Metro­pole, zu der auch ein gut ausge­bauter und dicht getak­teter öffent­li­cher Nahver­kehr gehört. Die nächste Halte­stelle von Bus und Stra­ßen­bahn ist mit durch­schnitt­lich 600 Metern noch eini­ger­maßen in der Nähe. Anders sieht es beim SPNV aus. Die durch­schnitt­liche Entfer­nung zur nächsten Halte­stelle von Regional-Express, Regional-Bahn und S‑Bahn liegt bei knapp 3 Kilo­me­tern. gerade im dicht­be­sie­delten nörd­li­chen Ruhr­ge­biet ist das Angebot des SPNV unterentwickelt.

„Mit der Reak­ti­vie­rung der Halte­punkte in Herten und Wester­holt wird sich die Erreich­bar­keit im nörd­li­chen Ruhr­ge­biet in den kommenden Jahren deut­lich verbes­sern. .Es bieten sich aber noch weitere, derzeit nur vom Güter­ver­kehr genutzte, Eisen­bahn­stre­cken für den Perso­nen­ver­kehr an. Das Land ist hier gefor­dert, ähnlich wie in Nieder­sachsen, Stre­cken­re­ak­ti­vie­rungen finan­ziell zu fördern. Nur wer auf kurzem Wege eine Halte­stelle errei­chen kann, nutzt dann auch den Zug“, sagt Martina Foltys-Banning, GRÜNES Mitglied im Planungs­aus­schuss des RVR und in der Verbands­ver­samm­lung des VRR.

Neben dem Ausbau des Halte­stel­len­netzes sind auch die Taktung und die Direkt­ver­bin­dungen wichtig. Aspekte die das ruhr-FIS Moni­to­ring Daseins­vor­sorge nicht darstellt. „Zwischen Bochum und Reck­ling­hausen z.B. gibt es keine direkte Bahn­ver­bin­dung, obwohl die Städte nur 15 Kilo­meter vonein­ander entfernt sind und es starke Pend­ler­be­zie­hungen gibt. Die gut zu errei­chenden Bahn­höfe in beiden Städten nützen nichts, wenn keine Direkt­züge zwischen Bochum und Reck­ling­hausen fahren. Dabei wäre eine Alter­na­tive zur ständig zuge­stauten A43 so wichtig, meint Martina Foltys-Banning, GRÜNES Mitglied im Rat der Stadt Bochum, abschließend.