Der Regionalverband Ruhr (RVR) entwickelt derzeit ein Konzept für die Zukunft des Radverkehrs in der Metropole Ruhr. Das bestehende Regionale Radwegenetz soll dabei auf rund 1.900 Kilometer ausgebaut werden. Von Duisburg über Moers nach Kamp-Lintfort sieht der RVR Potenzial für eine Radschnellverbindung mit mehr als 2.000 Radfahrer*innen pro Tag.
Das künftige insgesamt 1.970 Kilometer lange Netz soll hierarchisch nach den drei Kategorien Radschnellverbindungen, Radhauptverbindungen und Radverbindungen aufgebaut werden. Davon sind für Regionale Radschnellverbindungen eine Streckenlänge von rund 370 Kilometern, für Regionale Radhauptverbindungen von rund 760 Kilometern und für Regionale Radverbindungen von rund 840 Kilometern geplant. Bis Ende dieses Jahres ist eine Evaluierung, Überarbeitung und Weiterentwicklung des Regionalen Radwegekonzeptes in Zusammenarbeit mit den Kommunen geplant. Neben der bekannten Planung des Radschnellweges RS1 gibt es dann eine ergänzende Planung des RVR mit Radschnellverbindungen zwischen den Zentren im Ruhrgebiet. Vom Duisburger Zentrum aus soll der Radschnellweg über die Schwanenstraße zur A40 geführt werden. Parallel zur Autobahn wird der Rhein überquert bis in Höhe des Essenberger Bruchgrabens. Dort wird über die Grenzstraße und Essenberger Straße das Moerser Stadtzentrum angesteuert. Auf der Essenberger Straße sind die Qualitätsstandards einer Radschnellverbindung aber nur schwer umsetzbar. Nach alternativen Varianten wird bereits gesucht. Über die Klever und Rheurdter Straße soll der Radschnellweg in Richtung Kamp-Lintfort geführt werden. Entlang der Repelener bzw. Kamper Straße und später der Moerser Straße geht es dann direkt in das Stadtzentrum von Kamp-Lintfort. Unter anderem an der Kamper Straße müsste der bestehende Radweg auf 4,00m verbreitert und vom Gehweg getrennt werden, um die Qualitätsstandards zu erfüllen.
Claudia Leiße, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Duisburger Rat und Mitglied in der Verbandsversammlung des RVR erläutert weiter:
„Auch auf der neu gebauten Rheinbrücke Neuenkamp soll der Radschnellweg nach Kamp-Lintfort in Zukunft verlaufen. Hierfür ist die bisher geplante Breite von 2,75 m nicht ausreichend. Die Brücke ist aber das Herzstück der Verbindung. Hier darf nicht zu Lasten des Rad- und Fußverkehrs gespart werden. Das hat auch der Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr bereits im Februar zum Ausdruck gebracht. Die Planung ist also dringend anzupassen. Wenn der Brückenbau auch noch Jahre in Anspruch nehmen wird, können doch wesentliche Teile der RS1-Verlängerung vor der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort fertiggestellt werden. Wichtig ist, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.“