Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat für den Radschnellweg mittleres Ruhrgebiet (RSMR) eine Nutzen-Kosten-Analyse in Auftrag gegeben. Der volkswirtschaftliche Nutzen übersteigt die prognostizierten Kosten von knapp 39 Mio. € um das 1,64-Fache. Die auch untersuchte Alternativtrasse auf der ehemaligen Zechenbahn kommt nur auf ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 0,77 und ist somit volkswirtschaftlich nicht sinnvoll.
Während der Radschnellweg Ruhr teilweise bereits fertig ist und in vielen Abschnitten die Planungen weit fortgeschritten sind, werden nun die Planungen zum RSMR von Gladbeck über Bottrop nach Essen immer konkreter. „Die nun vorliegende Studie zum Nutzen-Kosten-Verhältnis des RSMR bestätigt die in Zusammenarbeit mit der Stadt Bottrop erarbeitete Trassenführung zwischen den Siedlungsschwerpunkten, also unter anderem auf der Gladbecker Straße in Bottrop. Voraussetzung dafür ist natürlich der Umbau der Straße entsprechend der Standards für Radschnellwege. Ziel des Radschnellwegs ist eine Verlagerung der alltäglichen Fahrten vom Auto auf das Fahrrad. An der Gladbecker Straße ist der Radschnellweg somit an der richtigen Stelle, da es hier viele Geschäfte gibt, die dann bequem und vor allem für alle Generationen sicher mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Die untersuchte Alternativroute über die ehemalige Bahntrasse hat weit weniger Nutzer*innenpotenzial, ist aber als Freizeitradweg sinnvoll. Hier ist am Wochenende sicherlich Potenzial zum Beispiel für Radtouren zum Tetraeder“, sagt Ingrid Reuter, GRÜNES Mitglied im Planungsausschuss des RVR.
Unter Einbeziehung des Radschnellwegs Ruhr ergibt sich sogar ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,0 für den RSMR. Eine positive Netzwirkung allein dieser beiden Radschnellverbindungen ist daher ableitbar. Von Gladbeck bis zum Anschluss an den Radschnellweg Ruhr in Nähe der Essener Innenstadt sollen Radfahrer*innen dank des RSMR nur noch 52 Minuten brauchen. Auf Teilabschnitten werden bis zu 5.600 Radfahrer*innen pro Tag prognostiziert. „Das bedeutet eine spürbare Entlastung der staugeplagten B224, die kurzfristig und kostengünstig zu realisieren ist“, bewertet Ingrid Reuter abschließend die Vorteile des Radschnellwegs.
Radschnellweg an der Gladbecker Straße nutzt auch der Stadt Bottrop auf dem Weg zur Fahrradstadt
Auch die Bottroper Grünen zeigen sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Nutzen-Kostenanalyse. Roger Köllner, verkehrspolitischer Sprecher, dazu: „Die Analyse zeigt deutlich, dass der Radschnellweg über die Gladbecker Straße nicht nur der richtige Weg für nachhaltige Verkehrsplanung in einer Großstadt, sondern auch noch der wirtschaftlichere Weg ist. Für die Unternehmen vor Ort und für das Gesundheitswesen.
Die bevorzugte RAG-Trasse der konservativen Parteien (SPD, CDU, ödp und FDP) wird nicht nur den erhofften Impuls für das Fahrrad verfehlen, sondern auch den Bürgern einen tiefen Griff in die Steuer-Tasche bescheren.
Die Interessen der fahrradwilligen Pendler werden vernachlässigt. Es ist noch ein langer Weg, den vielen fachlich sehr verwirrenden bis falschen Aussagen, die die Stadtverwaltung bewusst oder unbewusst verbreitet hat, eine aufklärende Sachlichkeit entgegenzustellen. Die Stadt sollte sich jedoch nicht scheuen vor Diskussionen, denn am Ende profitieren alle von dem Radschnellweg – Sicherheit, Gesundheit und Klimaschutz.“
Für Rückfragen erreichen Sie Ingrid Reuter unter Telefon 0231–4761141 und
Roger Köllner unter 02041–5674865.