Positive Nachrichten auf Landes- und Bundesebene bringen die Planung und den Bau des Radschnellweg Ruhr (RS1) weiter voran. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 wurde Anfang Dezember durch das Bundeskabinett beschlossen und beinhaltet ein weiteres positives Signal in Richtung Radschnellwege. Auf Initiative der Großen Koalition ist im Zuge der Haushaltsberatungen im Bundestag beschlossen worden, dass ab dem Jahr 2017 für den Bau von Radschnellwegen 25 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass neben dem Land NRW zukünftig auch das Bundesverkehrsministerium sich nun stärker am Bau von Radschnellwegen beteiligen wird“, sagt Martina Foltys-Banning, GRÜNES Mitglied im Planungsausschuss des Regionalverbandes Ruhr. Im Ergebnis wird durch die zusätzlich zur Verfügung stehenden Bundesmittel der Bau des Radschnellweg Ruhr beschleunigt.
Im Land NRW werden Radschnellwege als sogenannte Landesradwege umgesetzt, was analog zu Landesstraßen bedeutet, dass die finanzielle Verantwortung vollständig beim Land liegt. Dies hat die Rot-Grüne Landesregierung durch eine Änderung des Straßen- und Wegegesetzes umgesetzt. Die Verantwortung für Planung, Bau und Unterhaltung von Radschnellwegen liegt nun beim Landesbetrieb Straßen.NRW.
Die neuen Entwicklungen kommen auch dem Radschnellweg Ruhr zugute. Der bereits fertiggestellte Abschnitt zwischen Essen Universität und Mülheim Hauptbahnhof wird derzeit – unter Mitfinanzierung durch den Regionalverband Ruhr (RVR) – über sein Westende hinaus durch die Mülheimer Innenstadt und über die Ruhr bis zur Hochschule Ruhr West verlängert. Der Radschnellweg wird hier ausnahmslos auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn geführt, zwischen Mülheimer Hauptbahnhof und Ruhrbrücke sogar auf einem 5m hohen Viadukt. Voraussichtlich ab 2018 können insbesondere Studierende dann zwischen der Hochschule Ruhr West und dem Essener Universitätsgelände den RS1 nutzen.
Zwischen Essen Universität und der Stadtgrenze zu Bochum übernimmt die Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW Planung und Bau des RS1. Der 9,8km lange Abschnitt soll 19,1 Mio € kosten und wird ausschließlich auf alten Bahntrassen geführt. Im Bereich des S‑Bahn-Haltepunktes Essen-Kray Nord verläuft der RS1 parallel zur bestehenden Bahntrasse. Dabei werden auch alte Brücken und Unterführungen genutzt und ermöglichen so eine komplett kreuzungsfreie Fahrt in diesem Abschnitt. Erste vorbereitende Arbeiten finden hier ab Februar 2017 statt.
Der bereits fertiggestellte Teil des RS1 zwischen Essen Universität und Mülheim Hauptbahnhof wird durch den Regionalverband Ruhr auf den Standard für Radschnellwege gebracht. Der RVR erledigt dies als Auftragsarbeit für den Landesbetrieb Straßen.NRW gegen Kostenerstattung. Hierzu erarbeitet der Landesbetrieb Straßen.NRW eine Richtlinie mit baulichen Standards wie zum Beispiel der Markierung, dem Oberbau, dem Querschnitt und der Beschilderung und Beleuchtung. Auch die neue Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard am Krupp-Park soll nach diesen Standards in einer Breite von sechs Metern gebaut werden. Der Baubeginn für die neue Brücke wird im Jahr 2017 erfolgen. Nach Fertigstellung durch den RVR wird die Brücke dann an den Landesbetrieb Straßen.NRW übertragen.