RVR: Grüne loben Wirt­schafts­mi­nister Pinkwart

By 30. April 2018Allgemein

Mit einem Schreiben an die Regio­nal­di­rek­torin des Regio­nal­ver­bands Ruhr RVR hat NRW-Wirt­schafts­mi­nister Pink­wart (FDP) jetzt die Einschät­zung der Landes­re­gie­rung deut­lich unter­stri­chen, wie wichtig ihm die zügige Durch­füh­rung des Betei­li­gungs­ver­fah­rens für den Regio­nal­plan Ruhr ist. 

Auch wenn die Landes­re­gie­rung momentan den Landes­ent­wick­lungs­plan (LEP) punk­tuell über­ar­bei­tete, so Pink­wart, fordere er den RVR auf, den neuen Regio­nal­plan Ruhr „so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen“.

Hierzu erklärt Sabine von der Beck, Frak­ti­ons­vor­sit­zende der Grünen im Regio­nal­ver­band Ruhr:

„Wohl noch nie hat mich ein Brief eines FDP-Wirt­schafts­mi­nis­ters so erfreut, wie der von Herrn Pink­wart. Er hat natür­lich Recht, wenn er die zügige Eröff­nung des formalen Betei­li­gungs­ver­fah­rens für den Regio­nal­plan Ruhr anmahnt, und zwar ohne anste­hende Ände­rungs­ver­fahren beim Landes­ent­wick­lungs­plan abzu­warten. Diffuse Signale aus Düssel­dorf deuteten bisher in die andere Rich­tung. Gut, dass das mit seinem Schreiben nun endlich klar­ge­stellt wurde. Denn verpasste Chancen holt man nicht mehr zurück. Jede Verzö­ge­rung kostet die Region Kraft. Unsi­cher­heiten bremsen wich­tige Planungen in den Kommunen aus. Schon jetzt gehen der Region Förder­mittel verloren, und noch ist nicht klar, ob sie in der nächste EU-Förder­pe­riode immer noch verfügbar sein werden.“ Von der Beck weist darauf hin, dass ohne den Regio­nal­plan Ruhr die ehema­ligen Berg­bau­stand­orte und andere Bereiche nicht für die Zwecke der Inter­na­tio­nalen Garten­aus­stel­lung IGA 2027 nach­ge­nutzt werden können. Auch sind die regio­nalen Koope­ra­ti­ons­stand­orte für Gewerbe und Indus­trie, wie zum Beispiel auf den Flächen des Kraft­werks Knepper oder Prosper-Haniel, nicht möglich. Nicht zuletzt liegen auch beim Wohnungsbau wich­tige Projekte auf Eis, wie zum Beispiel die Nach­fol­ge­nut­zung des Flug­ha­fens Essen-Mülheim.

Der Regio­nal­plan ist die Grund­lage der künf­tigen räum­li­chen Entwick­lung der Region und regelt über die Flächen­nut­zungs­pla­nung der Städte die Konkur­renz um begrenzte Flächen für unter­schied­liche Zwecke. Neben dem besseren Schutz und Ausbau der regio­nalen Grün­züge, sieht der Entwurf des Regio­nal­plans unter anderem auch 5.400 ha neue Gewer­be­flä­chen vor. Nach Berech­nungen des RVR können hier bis zu 195.000 neue, sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tige Arbeits­plätze und neuer Wohn­raum entstehen.

Vom Entwurf bis zum fertigen Regio­nal­plan steht nun ein formelles Verfahren an. Mit einem soge­nannten Erar­bei­tungs­be­schluss eröffnet der RVR das Betei­li­gungs­ver­fahren. Bürger*innen, Kommunen, Kammern und Verbände können ihre Anre­gungen und Bedenken schrift­lich einbringen. Den Entwurf des Regio­nal­plans Ruhr hat die Verwal­tung des RVR unter Leitung des Beigeord­neten Martin Tönnes in einem bundes­weit vorbild­li­chen, sorg­fäl­tigen Prozess erarbeitet.

Sabine von der Beck weiter: „Wir Grünen freuen uns auf den Entwurf, auch wenn wir mit Sicher­heit nicht mit allem einver­standen sein werden, was die Verwal­tung vorschlägt. Es wird auch in den poli­ti­schen Gremien knir­schen, aber das ist normal. Wenn viele Belange schon im Vorfeld für den Entwurf berück­sich­tigt werden können, geht es bei der Regio­nal­pla­nung ja darum, Fehl­ent­wick-lungen durch voraus­schau­ende Rege­lungen vorzu­beugen und Konflikte recht­zeitig erkennbar zu machen. Letzt­lich geht es darum, in einem fairen und offenen Ausgleich gemeinsam opti­male, also nach­hal­tige und zukunfts­fä­hige Lösungen für die gesamte Region zu finden. Diesen Prozess auf die lange Bank zu schieben, bringt die Region nicht weiter.“