Grüne im RVR: 10 Jahre Kultur­haupt­stadt – viel Licht aber auch Schatten

By 10. Januar 2020März 26th, 2021Kultur, Sport & Vielfalt

 

2020 feiert der Regio­nal­ver­band Ruhr nicht nur sein 100-jähriges Bestehen, sondern blickt auch zurück auf das Kultur­haupt­stadt­jahr 2010. Aus Sicht der GRÜNEN Frak­tion im RVR gab es in diesen 10 Jahren viel Licht aber auch Schatten. 

„Für uns war es von Beginn an sehr wichtig, dass wir im Kultur­haupt­stadt­jahr parallel mit der Erstel­lung eines Master­plans Kultur­me­tro­pole Ruhr die rich­tigen Weichen­stel­lungen vornehmen konnten, um möglichst viele gute und krea­tive Ideen und Ansätze aus der RUHR.2010 dauer­haft sichern zu können,“ sagt Jörg Ober­einer, kultur­po­li­ti­scher Spre­cher der GRÜNEN im Regio­nal­ver­band Ruhr. Aus Sicht von Ober­einer sollten dabei insbe­son­dere die entstan­denen Netz­werke nach­haltig entwi­ckelt und genutzt werden. Außerdem müsse beachtet werden, dass es bei neuen Ideen nicht ausschließ­lich um Projekte gehen sollte, sondern gerade auch um die Schaf­fung von Struk­turen. Diese sind die Voraus­set­zungen für dauer­hafte, künst­le­ri­sche Entwick­lungen. Hier sei in den kommenden Jahren „noch Luft nach oben“, denn leider sei es nicht immer geglückt, nach­haltig vorzu­gehen, und so habe man auch Chancen vertan. Als Beispiel nennen die GRÜNEN das große Mahler-Konzert „Symphonie der Tausend“ in Duis­burg. Hier wurden alle großen Chöre des Ruhr­ge­biets zusam­men­ge­bracht. Die Daten­bank der Inter­es­sierten sei seiner­zeit sehr groß gewesen, das Inter­esse, sich weiterhin auszu­tau­schen ebenso. Durch die Auflö­sung des Büros erfolgte dann aber keine Koor­di­na­tion mehr, so dass wich­tige Kontakte verloren gingen.

Die GRÜNEN sehen im Jubi­lä­ums­jahr bei der Krea­tiv­wirt­schaft eben­falls gute Ansätze. Diese leiden aber unter einer struk­tu­rellen Unter­fi­nan­zie­rung bezie­hungs­weise an einer nur zöger­li­chen Unter­stüt­zung durch das Land NRW. Eine gute Note geben sie dem Bereich der Inter­kultur, ebenso wie den Kern­themen bei den Urbanen Künsten. „Hier ist aus unserer Sicht jedoch nur wenig Nach­hal­tiges oder Struk­tu­relles geblieben, weil auch hier Geld für die Weiter­ent­wick­lung inno­va­tiver und zukunfts­fä­higer Projekte gefehlt hat,“ so Ober­einer. Auf der Haben-Seite verbuche man laut Ober­einer ferner, „dass durch die beschlos­sene Verste­ti­gung der Kultur­haupt­stadt-Umlage, die Basis für eine dauer­hafte Verbes­se­rung des Ange­botes in der Metro­pol­re­gion geschaffen werden konnte.

Nach zehn Jahren sei es aber an der Zeit, sich von der Rück­schau auf das erfolg­reiche Jahr 2010 allmäh­lich zu lösen und stärker zu schauen, was für die Zukunft gemeinsam entwi­ckelt werden kann. Dafür sollte die Kultur­kon­fe­renz als die einzige insti­tu­tio­nelle Platt­form, auf der sich alle Akteur*innen einmal im Jahr treffen, stärker als bisher genutzt werden, um neue Projekte, Koope­ra­tionen und Formate zu initi­ieren. Unter dem Strich blicken die GRÜNEN heute, 10 Jahre später, auf eine erfolg­reiche, inno­va­tive und krea­tive Kultur­ar­beit zurück. Aber wo viel Licht ist, ist eben auch immer Schatten.“