Geothermie kann zu Recht als Schatz aus der Tiefe bezeichnet werden. Denn die aus der Erdkruste gewonnene Wärmeenergie hat viele Vorteile:
- Sie ist unabhängig von fossilen Energieträgern, Energieimporten und Witterung verfügbar.
- Sie kann regional und nahezu CO2-neutral gefördert werden.
- Außerdem ist der Flächenbedarf eines geothermischen Kraftwerks bzw. einer Heizzentrale relativ gering.
All das spricht für Geothermie – und trotzdem stellt sie bisher nur einen verschwindend geringen Anteil am deutschen Energiemarkt dar. Die viel zu preiswerten fossilen Alternativen und fehlende Kartierungen von Erdwärmevorkommen haben die Technologie bisher ausgebremst.
Welche Potenziale dabei ungenutzt bleiben, zeigt sich am deutlichsten im Wärmesektor:
- Dieser macht über die Hälfte des deutschen Energiebedarfs aus. Rund 85 Prozent der Wärme wird durch fossile Energieträger erzeugt. Etwa 15 Prozent stammen aus Erneuerbaren – davon werden gerade mal 3 Prozent aus Erdwärme gewonnen.
- Dabei könnte der Energieträger noch viel mehr leisten: Laut einem aktuellen Strategiepapier der Fraunhofer-Gesellschaft ließe sich durch tiefe Geothermie ein Viertel des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland decken.
- In NRW wäre sogar noch mehr möglich: Erdwärme könnte über 70 Prozent des Wärmemarktes ausmachen! Auch und vor allem im Ruhrgebiet ist das Potenzial für verschiedene geothermische Verfahren groß.
Wir wollen deshalb wissen, was konkret möglich ist und wie die Metropole Ruhr dieses Thema gemeinsam voranbringen kann. Hierfür haben wir eine entsprechende Anfrage ins Ruhrparlament eingebracht.