GRÜNE im RVR: Ruhr­ge­biets­kom­munen im Teufels­kreis der Schulden – mit Tendenz zur Abwärtsspirale

Symbol­bild: pixabay (CC0)

Trotz eines Über­schusses von 4,5 Milli­arden Euro von allen Städten, Gemeinden und Kreisen in Deutsch­land, werden viele Kommunen in der Metro­pole Ruhr weiterhin ärmer. Die Schere zwischen den reichen und armen Städten geht bundes­weit immer weiter auseinander.

Im Kommu­nal­fi­nanz­re­port 2016 hat die Bertels­mann-Stif­tung errechnet, dass alleine Essen über doppelt so hohe Kassen­kre­dite aufge­nommen hat wie alle Kommunen in Bayern, Sachsen, Baden-Würt­tem­berg und Thüringen zusammen. „Aus eigener Kraft können Städte nicht aus diesem Teufels­kreis der Hand­lungs­un­fä­hig­keit durch hohe Verschul­dung, der sich zu einer gefähr­li­chen Abwärts­spi­rale entwi­ckeln kann, heraus­kommen“, sagt Sabine von der Beck, Frak­ti­ons­vor­sit­zende der GRÜNEN im RVR.

Die Bundes­re­gie­rung verweist bei der Verschul­dung von Städten und Gemeinden jedes Mal auf die Zustän­dig­keit der Länder. Doch Nord­rhein-West­falen kann die hohen Kassen­kre­dite vieler ihrer Kommunen nicht alleine ausglei­chen. „Die schwarz-rote Bundes­re­gie­rung kann sich nicht einfach aus der Verant­wor­tung stehlen, zumal auch ein Groß­teil der Altlasten durch eine unfaire Bundes­ge­setz­ge­bung entstanden ist“, sagt von der Beck, die auch wirt­schafts­po­li­ti­sche Spre­cherin ihrer Frak­tion ist.

Wir benö­tigen einen Neustart in der Förder­po­litik durch das Land und den Bund“, sagt von der Beck und verweist auf den Unter­schied zwischen Krediten zur kurz­fris­tigen Deckung von Lücken in den Haus­halten und Krediten zur Inves­ti­tion in die Infra­struktur. Die kurz­fris­tigen soge­nannten Kassen­kre­dite sind in der Metro­pole Ruhr mitt­ler­weile mit knapp 15 Milli­arden Euro fast doppelt so hoch wie die Inves­ti­ti­ons­kre­dite mit gerade einmal 8 Milli­arden Euro.

Finanz­schwache Kommunen müssen besser unter­stützt werden. Wir benö­tigen eine stär­kere Betei­li­gung des Bundes an den Sozi­al­aus­gaben, eine Altschul­den­til­gung sowie direkte Inves­ti­ti­ons­hilfen in die allge­meine Infra­struktur“, fordert Sabine von der Beck.